Leitfaden Kompetenzorientiertes Prüfen
PDF, Stand 2025
Aus der Reihe: Schriften zur Hochschuldidaktik. Beiträge und Empfehlungen des Fortbildungszentrums Hochschullehre der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Autoren: Michael Cursio, Angela Hahn und Dirk Jahn
Der Leitfaden „Kompetenzorientiertes Prüfen“ richtet sich an Studiengangs- und Modulverantwortliche der FAU, die sich regelhaft mit der Sicherung von kompetenzorientierten Prüfungen in der Hochschullehre beschäftigen wollen. Der Leitfaden ist gedacht als Instrument zur Reflexion von Prüfungsformaten unter dem Gesichtspunkt der Kompetenzorientierung. Der Leitfaden enthält:
- Eine kurze Einführung zu den theoretischen Hintergründen kompetenzorientierten Prüfens sowie das hier zugrunde gelegte Kompetenzmodell (Kapitel 1).
- Eine Zuordnungstabelle von Prüfungsform und Kompetenzen, inkl. Glossar zu den Prüfungsformen (Kapitel 2).
- Zur didaktischen Reflexion der Stimmigkeit von Lernziel, Lehrveranstaltung und Prüfung wird in Kapitel 3 das didaktische Planungsmodell des Constructive Alignment aufgezeigt.
- In Kapitel 4 findet sich eine Liste mit Reflexionsfragen zur Prüfungsbeurteilung.
1 Was ist Kompetenzorientierung?
Im Zuge der Umsetzung des sogenannten „Bologna-Prozesses“ hat sich die Kompetenzorientierung als eine zentrale Herausforderung für die Hochschullehre herausgebildet. Was aber bedeutet Kompetenzorientierung? Der Kern der Kompetenzorientierung liegt darin, dass durch Hochschullehre Handlungskompetenz Studierender ermöglicht werden soll. „Träges Wissen“, das lediglich abstrakt verfügbar, nicht jedoch in konkreten Problemsituationen anwendbar ist, soll dabei möglichst vermieden werden. Der Begriff der „Kompetenz“ wird in der Lehr-Lernforschung unterschiedlich verwendet. Weitgehende Einigkeit besteht darin, dass Kompetenz als ganzheitliches Konzept gesehen wird, das Wissen, Handlungsfähigkeiten, Einstellungen und Werthaltungen einschließt. So definiert Weinert Kompetenzen als
„die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernten kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“ (Weinert 2001, S. 27 f.).
In der Umsetzung auf die Hochschuldidaktik ergeben sich folgende Ansprüche an eine kompetenzorientierte Hochschullehre und damit an kompetenzorientiertes Prüfen. Kompetenzorientiertes Prüfen bedeutet, …
- nicht nur Fachkompetenzen, sondern auch Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen (zu lehren und) zu prüfen;
- nicht nur auf unteren Taxonomiestufen Faktenwissen abzuprüfen, sondern auch auf höheren Stufen Prüfungsaufgaben zu gestalten, wie z.B. „Anwenden“ oder „Analysieren“;
- mit Blick auf die Umsetzung in lebensweltlichen und beruflichen Problemsituationen nicht nur kognitive Fähigkeiten, sondern auch – sofern zur jeweiligen Fachdisziplin passend – praktische und psychomotorische Fertigkeiten zu fördern und zu prüfen.
In der didaktischen und bildungspolitischen Literatur werden unterschiedliche Kompetenzbereiche unterschieden. Sehr gängig ist hierbei die Unterscheidung in Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen (Roth, 1971; Euler/Hahn, 2014; Wilbers, 2023), die wie folgt unterschieden werden können (siehe hierzu ausführlicher: Leitfaden zur Formulierung kompetenzorientierter Lernziele auf Modulebene):
Kompetenzbereiche | Beschreibung | Beispiel |
Fachkompetenz | Fähigkeit und Bereitschaft, Aufgaben- und Problemstellungen eigenständig und fachlich angemessen zu bearbeiten und das Ergebnis zu beurteilen. | Die Studierenden erkennen die wichtigsten Einflussfaktoren auf der Angebots- und Nachfrageseite des Arbeitsmarktes, verstehen die Bedeutung von Humankapital sowie die Rolle der Entlohnung und können die wesentlichen Ursachen von Arbeitslosigkeit analysieren sowie Bekämpfungsmöglichkeiten aufzeigen. |
Lern- bzw. Methodenkompetenz | Fähigkeit und Bereitschaft zur Anwendung bestimmter Lern- und Arbeitsmethoden, die zur Entwicklung der anderen Kompetenzen, insbesondere der Fachkompetenz nötig sind. | Die Studierenden beantworten Forschungsfragen im Bereich der Arbeitsmarktsoziologie eigenständig, indem sie Dokumentenanalysen und quantitative Befragungen planen, durchführen und bewerten. Sie erschließen dabei Informationen eigenständig über das Internet. |
Sozialkompetenz | Fähigkeit und Bereitschaft, zielorientiert mit anderen zusammenzuarbeiten, ihre Interessen und sozialen Situationen zu erfassen, sich mit ihnen rational und verantwortungsbewusst auseinanderzusetzen und zu verständigen sowie die Arbeits- und Lebenswelt mitzugestalten. | Die Studierenden geben Kommilitonen im Rahmen ihrer Präsentation wertschätzendes Feedback. |
Selbstkompetenz | Fähigkeit und Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln und das eigene Leben eigenständig und verantwortlich im jeweiligen sozialen, kulturellen und beruflichen Kontext zu gestalten. | Die Studierenden schätzen ihre eigenen Stärken und Schwächen im Hinblick auf ihr Führungsverhalten ein und erarbeiten ein Bild ihrer eigenen Entwicklung als zukünftige Führungskraft. |
Für jeden Studiengang, jedes Modul und jede Lehrveranstaltung muss dieser Kompetenzrahmen mit Leben gefüllt werden, d. h. es muss bestimmt werden, welche konkreten Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen im Studiengang gefördert werden. Die Fachkompetenz bestimmt sich hierbei aus den Inhalten des Faches. Die anderen Kompetenzen werden selten explizit formuliert. Sofern sie Gegenstand von Prüfungen sein sollen, müssen sie aber nicht nur explizit, sondern auch präzise ausformuliert werden.
So kann Sozialkompetenz in unterschiedliche Unterkompetenzen ausdifferenziert werden, wie z. B. Präsentationsfähigkeit (vor einer Gruppe verständlich und lebendig vortragen können), Moderationsfähigkeit (einen Gruppenprozess leiten und strukturieren und dies medial unterstützen können) oder Kommunikationsfähigkeit in Gruppen (konstruktiv Beiträge im Rahmen von Gruppenarbeiten einbringen, anderen zuhören und ihre Beiträge aufnehmen können).
Problemlösen ist in diesem Verständnis eine anspruchsvolle Denkleistung, die sich nicht auf die mechanische Umsetzung von Lösungsalgorithmen für vorgegebene Probleme beschränkt, sondern heuristische Suchprozesse nutzt, um Probleme zu definieren und einzugrenzen sowie kreative Lösungsentwürfe zu generieren (Dörner, 1987; Sesink, 2011).
Im folgenden Kompetenzmodell wird zwischen „kognitiven Fähigkeiten“ und „Fertigkeiten“ unterschieden. Fertigkeiten bezeichnen hierbei praktische Umsetzungen. Für die Sozialkompetenz macht es z. B. einen Unterschied, ob ein Kommunikationsmodell im Rahmen einer schriftlichen Falldarstellung analysiert wird (kognitive Ebene) oder ob auch die tatsächliche Umsetzung der kommunikativen Fähigkeit in einem konkreten Gespräch gefordert wird. Im Rahmen der Fachkompetenz ist diese Unterscheidung nicht für alle Studiengänge relevant, viele verbleiben in der kognitiven Dimension.
Für einige Fachbereiche wie z. B. Sport und Medizin ist die Dimension der Fertigkeit aber zwingend. Demonstrationsprüfungen im Sport (z. B. in Ballsportarten oder Individualsportarten) prüfen nicht nur kognitiv, wie man Bewegungsabläufe durchführen „müsste“, sondern die tatsächliche Umsetzung des Bewegungsablaufs. Daher grenzen wir Fertigkeiten auch von der kognitiven Taxonomiestufe „Anwenden“ ab. Unter „Anwenden“ verstehen wir rein kognitive Aktivitäten (z. B. Formeln anwenden, Buchungssätze bilden).
Auf Basis der bisherigen Überlegungen wird das folgende Kompetenzmodell für die weiteren Ausführungen zur Prüfungsgestaltung zugrunde gelegt. Es ist angelehnt an Euler/Hahn (2014), Euler (2011) und Walzik (2012):
Kognitive Fähigkeiten
Wissen, verstehen, analysieren, evaluieren anwenden und entwickeln im Sinne theoretischer Lösung und Planung |
Fertigkeiten
Praktische Umsetzung |
|
Fachkompetenz | Fachliches Wissen, Urteilen und fachliche Problemlösefähigkeit. | Umsetzung fachlicher Problemlösungen.
Psychomotorische Umsetzung z. B. in Sport und Medizin. |
Lern- bzw. Methodenkompetenz | Wissen über Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens.
Wissen über technische Hilfsmittel. Wissen über Lernstrategien. |
Umsetzung der Regeln wiss. Arbeitens z. B. im Rahmen von Hausarbeiten.
Nutzung technischer Hilfsmittel. Praktische Anwendung der Lernstrategien. |
Selbstkompetenz
(Einstellungen/Werte bzw. |
|
|
Sozialkompetenz | z.B. Erläuterung oder Analyse von Kommunikationsmodellen, Präsentationsregeln, Konfliktformen und -lösungen. | Umsetzung kommunikativer Fähigkeiten in Gesprächs- oder Präsentationssituationen. |
2 Prüfungsformen und Kompetenzbereiche
2.1 Glossar Prüfungsformen
Im folgenden Glossar werden verschiedene Prüfungsformen der FAU erläutert und die Zuordnung von Prüfungsform zu Kompetenzbereichen begründet. Das Glossar ist nicht als fixes Regelwerk, sondern als Ausgangspunkt einer didaktischen Reflexion zu verstehen. Sofern in den verschiedenen Fachdisziplinen eine Prüfungsform eine andere oder speziellere Ausprägungsform hat oder weitere Prüfungsformen zum Einsatz kommen, ist es erweiterbar. Eine Änderung oder Ergänzung der Beschreibung zieht ggf. auch eine Modifizierung der Zuordnung von Prüfungsformen zu Kompetenzen nach sich.
Klausur
- Antwort-Wahl-Verfahren (Single-/Multiple Choice):
Bei Klausuren im Antwort-Wahl-Verfahren werden zu einer gestellten Frage eine bestimmte Anzahl an Auswahlmöglichkeiten zwischen richtigen (Attraktoren) und falschen Antworten (Distraktoren) zur Wahl angeboten. Die Studierenden müssen sich für eine (Einfachauswahlaufgaben) oder mehrere richtige Antworten (Mehrfachauswahlaufgaben) entscheiden.
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv. Methodenkompetenz, Sozialkompetenz und Selbstkompetenz (jeweils kognitiv) nur, wenn sie expliziter Inhalt der Prüfung sind. - Kurzantwortaufgabe:
Es werden mehrere offene Fragen (ohne vorgegebene Antwortkategorien) gestellt. Die Antworten werden in eigenen Worten ausformuliert. Bei mathematischen Aufgaben wird ein eigener Rechenweg entwickelt. Unterscheidet sich von der Essay-Klausur durch Länge und Komplexität.
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv. Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz (jeweils kognitiv) nur, wenn sie expliziter Inhalt der Prüfung sind. Beispiele: Methodenkompetenz/kognitiv: z. B. Klausur über Regeln wissenschaftlichen Arbeitens; Sozialkompetenz/kognitiv: ein Kommunikationsmodell beschreiben; Selbstkompetenz/kognitiv: z. B. das Identitätskonzept von Erikson erläutern; Regeln des Zeitmanagements beschreiben.
- Essay (Klausur):
Ein Essay in Klausurform meint den klassischen Aufsatz. Im Unterschied zu Kurzantwortaufgaben ist hier eine einzelne umfassende Aufgabe zu beantworten, im Sinne einer mehrseitigen Erörterung, Argumentation und Stellungnahme (Zimmermann, 2011).
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv. Je nach Inhalt kann aber auch Methoden-, Sozial- oder Selbstkompetenz jeweils kognitiv geprüft werden. - Open-Book-Klausur bzw. Koffer-Prüfung:
Bei Open-Book handelt es sich um ein Format für beaufsichtigte oder unbeaufsichtigte (Fern-)Prüfungen, in dem es den Studierenden erlaubt ist, Hilfsmittel wie Skripte, Bücher und Notizen zu verwenden. Die Hilfe durch dritte Personen ist nicht erlaubt. Innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens (meist zwischen 90 und 120 Minuten) werden eine oder mehrere Aufgaben schriftlich bearbeitet.
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv. Je nach Inhalt und Prüfungsdesign können auch Methoden- und Selbstkompetenz geprüft werden. Die Struktur einer Open-Book-Klausur zielt darauf ab, das Anwenden des Prüfungsstoffes zu fördern. Anstatt sich auf reines Auswendiglernen zu konzentrieren, müssen die Studierenden in der Lage sein, Informationen zu interpretieren, zu analysieren und in neuen Kontexten anzuwenden. Die Prüfungsfragen sind typischerweise so gestaltet, dass sie über die bloße Wiedergabe von Wissen hinausgehen und kritisches Denken verlangen.
Methodenkompetenz: z. B. gezielte Nutzung von fachlichen Hilfsmitteln; Selbstkompetenz: z. B. Zeitmanagement bei begrenzter Prüfungszeit
Hausarbeit
- Seminar-/ Übungsarbeit:
Selbstständige schriftliche Arbeit zu einer bestimmten Aufgabenstellung, die in einer vorgegebenen Frist angefertigt werden muss (ggf. mit Betreuung durch Prüferin/Prüfer).
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv. Je nach Inhalt kann aber auch Methoden-, Sozial- oder Selbstkompetenz jeweils kognitiv geprüft werden. Sofern Standards wissenschaftlichen Arbeitens Prüfungsgegenstand sind, wird Methodenkompetenz/Fertigkeit geprüft. In diesem Fall erfolgt nicht nur eine inhaltliche, sondern auch eine formale Bewertung der Arbeit. - Essay:
Unter „Essay“ ist der klassische Aufsatz zu verstehen. Zu einem eng umrissenen Thema wird eine mehrseitige Erörterung, Argumentation, Stellungnahme etc. in einem bestimmten Zeitraum verfasst.
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv. Je nach Inhalt kann auch Methoden-, Sozial- oder Selbstkompetenz jeweils kognitiv geprüft werden. Methodenkompetenz wird als Fertigkeit geprüft (Wissenschaftliches Arbeiten). Die Arbeit wird dann nicht nur inhaltlich, sondern auch formal bewertet. - Bachelor-/ Masterarbeit:
Schriftliche, selbständig zu verfassende wissenschaftliche Ausarbeitung zu einem gestellten Thema innerhalb einer bestimmten Frist. Die Studierenden werden durch Prüferin oder Prüfer betreut (analog zur Seminararbeit/Hausarbeit, jedoch inhaltlich umfangreicher und komplexer sowie mit längerer zeitlicher Frist).
Begründung/Zuordnung: Schriftliche, selbständig zu verfassende wissenschaftliche Ausarbeitung zu einem gestellten Thema innerhalb einer bestimmten Frist. Die Studierenden werden durch Prüferin oder Prüfer betreut (analog zur Seminararbeit/Hausarbeit, jedoch inhaltlich umfangreicher und komplexer sowie mit längerer zeitlicher Frist). - Bericht:
Schriftliche Ausarbeitung: Beschreibung eines Sachverhaltes oder Prozesses.
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv. Je nach Inhalt kann auch Methoden-, Sozial- oder Selbstkompetenz jeweils kognitiv geprüft werden, z. B. kann für die Sozialkompetenz eine Analyse von kommunikativen Situationen und Prozessen erfolgen und für Selbstkompetenz eine Selbstreflexion über eigene Vorgehensweisen (z. B. im Zeitmanagement, Selbstorganisation, Selbstmotivation) oder Einstellungen (eigene Berufsidentität). Wird ein Forschungsbericht verfasst, dann wird Methodenkompetenz/Fertigkeit geprüft, da Methoden der Datenerhebung und -auswertung sowie Ergebnisse dargestellt werden.
Weitere Formen
- Protokoll (Geisteswissenschaften):
Strukturierte Zusammenfassung der Ergebnisse einer Lehreinheit, ggf. mit Literaturunterstützung. In der schriftlichen Arbeit protokolliert der/die Studierende eine oder mehrere Sitzungen einer Lehrveranstaltung. Folien oder Handreichungen aus der Lehrveranstaltung können dabei in das Protokoll einbezogen und gründlich erläutert bzw. diskutiert werden. Protokolle können sich auch auf Exkursionen oder Feldforschungsperioden beziehen. (Universität Marburg, o. J.)
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv. Je nach Inhalt kann auch Methoden-, Sozial- oder Selbstkompetenz jeweils kognitiv geprüft werden. Methodenkompetenz/Fertigkeit wird geprüft, wenn Literatur eingebunden wird und Standards wissenschaftlichen Arbeitens Prüfungsgegenstand sind. Je nach Prüfer/in können auch sprachliche Fertigkeiten (Grammatik, sprachlicher Ausdruck, Orthographie) Prüfungsgegenstand sein. - Protokoll (MINT-Fächer):
Strukturierte schriftliche Zusammenfassung, in der vermittelt wird, wie die/der Studierende in einem Versuch vorgegangen ist (Versuchsaufbau), welche Ergebnisse erzielt und wie diese interpretiert wurden. In einigen naturwissenschaftlichen Fächern (z. B. Biologie) sind auch Zeichnungen gefordert.
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv und Fertigkeit. Methodenkompetenz/Fertigkeit, da das Protokoll auf einem vorher durchgeführten Versuchsaufbau beruht. - Unterrichtsentwurf:
In pädagogischen Disziplinen bzw. Lehrerbildung: verschriftlichte Planung einer Lehreinheit.
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv - Fallstudien:
Spezialisierte Form einer Hausarbeit oder Klausur, in der ein praktischer Fall analysiert und Problemlösungen für diesen Fall generiert werden.
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv - Thesenpapier:
Kurze schriftliche Ausarbeitung ggf. unter Einbindung von Literatur. Thesenpapiere können für verschiedene Zwecke genutzt werden: Häufig als Ausgangspunkt für mündliche Prüfungen oder als Ergänzung zu einem Referat.
Begründung/Zuordnung: Abhängig vom Inhalt kann vor allem Fachkompetenz, aber auch Methodenkompetenz, Sozialkompetenz oder Selbstkompetenz, jeweils kognitiv geprüft werden, wenn sie zum Gegenstand des Thesenpapiers gemacht werden (z. B. Thesenpapier zu Kommunikationsmodellen). - Open-Book-Klausur bzw. Koffer-Prüfung:
Bei Open-Book handelt es sich um ein Format für beaufsichtigte oder unbeaufsichtigte (Fern-)Prüfungen, in dem es den Studierenden erlaubt ist, Hilfsmittel wie Skripte, Bücher und Notizen zu verwenden. Die Hilfe durch dritte Personen ist nicht erlaubt. Innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens (meist zwischen 90 und 120 Minuten) werden eine oder mehrere Aufgaben schriftlich bearbeitet.
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv. Je nach Inhalt und Prüfungsdesign können auch Methoden- und Selbstkompetenz geprüft werden. Die Struktur einer Open-Book-Klausur zielt darauf ab, das Anwenden des Prüfungsstoffes zu fördern. Anstatt sich auf reines Auswendiglernen zu konzentrieren, müssen die Studierenden in der Lage sein, Informationen zu interpretieren, zu analysieren und in neuen Kontexten anzuwenden. Die Prüfungsfragen sind typischerweise so gestaltet, dass sie über die bloße Wiedergabe von Wissen hinausgehen und kritisches Denken verlangen.
Methodenkompetenz: z. B. gezielte Nutzung von fachlichen Hilfsmitteln; Selbstkompetenz: z. B. Zeitmanagement bei begrenzter Prüfungszeit.
- Mündliche Prüfung:
In den mündlichen Prüfungen sollen die Studierenden nachweisen, dass sie die Zusammenhänge des Prüfungsgebiets erkennen und spezielle Fragestellungen in diese Zusammenhänge einzuordnen vermögen. Sie finden in der Regel in Anwesenheit eines Beisitzers oder einer Beisitzerin statt, der oder die ein Protokoll anfertigt.
Begründung/Zuordnung: Je nach Inhalt kann Fach-, aber auch Methoden-, Sozial- oder Selbstkompetenz jeweils kognitiv geprüft werden. In mündlichen Prüfungen werden manchmal kleinere Performance-Einheiten integriert, sodass auch Methoden- und Sozialkompetenzen (jeweils Fertigkeit) bewertet werden können. - Exkursionsleistung:
Teilnahme an einer Exkursion, in der die Studierenden einen mündlichen Beitrag in fachlichen Diskussionen leisten.
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv
- Präsentation/Referat:
Vortrag, meist unter Einbeziehung von Visualisierungen (Overhead, PowerPoint-Präsentation, Poster).
Begründung/Zuordnung: Wird nur der Inhalt der Präsentation bewertet, dann wird Fachkompetenz/kognitiv geprüft. Wird auch die Präsentationsfertigkeit geprüft, dann handelt es sich um eine Sozialkompetenz in der Dimension Fertigkeit. Die methodisch-technischen Aspekte einer Präsentation betreffen die Methodenkompetenz/Fertigkeit. - Moderation:
Aufbereitung des Stoffes für eine Diskussion innerhalb der Lehrveranstaltung und/oder deren Leitung.
Begründung/Zuordnung: Sozialkompetenz/Fertigkeiten, z. B. Gesprächsführung; Methodenkompetenz/Fertigkeit (Moderationsmethodik, z. B. Kartenabfrage) - Praktische Übung:
Praktische, oft psychomotorische Umsetzung einer Aufgabenstellung, z. B. Demonstrationsprüfung in Sportwissenschaft oder kommunikative Umsetzung, z. B. in der Medizin (Patientengespräch), auch Laborversuche bei naturwissenschaftlichen Fächern.
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/Fertigkeit oder je nach Inhalt auch Sozialkompetenz/Fertigkeit. Prüfungsgegenstand ist die praktische Ausführung einer Handlung oder das Produkt eines Versuchs oder Praktikums. Methodenkompetenz/Fertigkeit, u. a. bei Nutzung technischer Hilfsmittel. - Projekt:
Ein Projekt ist streng genommen eine Lehrform, die unterschiedliche Prüfungsformen zulässt. Ein Projektbericht ist eine schriftliche Prüfung. Wird das Produkt bewertet, ist es ein Performance Assessment.
Begründung/Zuordnung: Planung einer Projektidee (Fachkompetenz/kognitiv), Durchführung oder Produkt (Fachkompetenz/Fertigkeit). Umsetzung eines Forschungsprojekts: Methodenkompetenz/Fertigkeit. - Portfolio:
Ein Portfolio ist eine von Studierenden über einen bestimmten Zeitraum eigenständig gestaltete und im Hinblick auf die Lernziele selbständig organisierte Sammlung von Arbeiten. Außer diesem Produkt kann auch der Prozess des Kompetenzzuwachses dokumentiert und reflektiert werden.
Begründung/Zuordnung: Vor allem Fachkompetenz/Fertigkeit. Durch Schwerpunktsetzungen in der Aufgabenstellung/Portfolioart können aber auch Methoden- und Selbstkompetenzen (jeweils Fertigkeit) geprüft werden (z. B. Entwicklungsportfolio: Selbstkompetenz). - Künstlerische Arbeit:
Eigenständige Realisierung eines künstlerischen Konzeptes, Präsentation oder Vorspiel Instrument oder Gesang (Musik, Kunst).
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/Fertigkeit
- Seminarleistung (TF):
Schriftliche Ausarbeitung zu einer fachlichen Fragestellung, die auch im Rahmen eines Referates präsentiert werden kann (siehe dazu „Präsentation/Referat“). Recherche und Bewertung von Quellen nach wissenschaftlichen Grundsätzen.
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv, Methodenkompetenz/Fertigkeit, ggf. Sozialkompetenz/Fertigkeit, sofern Präsentationsfertigkeiten in die Bewertung eingehen. - Übungsleistung (TF):
Kombination von schriftlicher und praktischer Prüfung. Regelmäßiges, selbstständiges Lösen von schriftlichen Übungsaufgaben sowie Bearbeitung kl. Programmierprojekte.
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv und Fertigkeit (z. B. Rechen- und Konstruktionsfertigkeiten), Methodenkompetenz/Fertigkeit (z. B. Programmierfertigkeiten). - Praktikumsleistung (TF):
Praktikumsleistungen bestehen in der Regel aus Testaten, Versuchsdurchführung und einem schriftlichen Protokoll, in dem die Versuche schriftlich dokumentiert und ausgewertet werden (siehe Protokoll Mint).
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv und Fertigkeit (z. B. Rechen- und Konstruktionsfertigkeiten), Methodenkompetenz/Fertigkeit (z. B. Laborfertigkeiten), Selbstkompetenz/Fertigkeit (Selbstorganisation, Zeitmanagement). - Übung (Rechen- und Computerübung) (NF):
Rechenübungen, die u. a. das regelmäßige Lösen von Rechenaufgaben, die Durchführung statistischer Standardanalysen unter Anwendung spezieller Computerprogramme beinhalten können, außerdem die Durchführung von Programmierprojekten zu bestimmten Problemstellungen, z. B. Modellierung biologischer Phänomene.
Begründung/Zuordnung: Fachkompetenz/kognitiv und Fertigkeit. Methodenkompetenz/Fertigkeit, ggf. auch Selbstkompetenz/Fertigkeit, sofern Zeitmanagement in die Bewertung eingeht.
3.2 Checkliste Prüfungsformen
Die folgende Checkliste ordnet den Prüfungsformen Kompetenzbereiche in tabellarischer Form zu. Abweichungen und Ergänzungen sind jeweils aus der spezifischen Studiengangslogik heraus denkbar. Die Prüfungsformen sind der Liste entnommen, die die AG Prüfungsformen der LuSt-Kommission erstellt hat.
Prüfungsformen der FAU (AG Prüfungsformen) |
Fachkompetenz | Methodenkompetenz | Sozialkompetenz | Selbstkompetenz | |||||
Kognitiv | Fertigkeiten | Kognitiv | Fertigkeiten | Kognitiv | Fertigkeiten | Kognitiv | Fertigkeiten | ||
Schriftliche Prüfungen |
|||||||||
Klausur |
Antwort-Wahl-Verfahren (MC) | x | (x) | (x) | (x) | ||||
Kurzantwort-Aufgaben | x | (x) | (x) | (x) | |||||
Essay | x | (x) | (x) | (x) | |||||
Open-Book-Klausur bzw. Koffer-Prüfung |
x | (x) | x | (x) | (x) | ||||
Hausarbeit | Seminararbeit/Übungsarbeit | x | (x) | x | (x) | (x) | |||
Essay | x | (x) | x | (x) | (x) | ||||
Bachelor-/Masterarbeit | x | (x) | x | (x) | (x) | ||||
Bericht | x | (x) | x | (x) | (x) | ||||
Weitere Formen | Protokoll (Geisteswissenschaft) | x | (x) | x | (x) | (x) | |||
Protokoll (MINT) | x | x | x | ||||||
Unterrichtsentwurf | x | ||||||||
Fallstudien | x | ||||||||
Thesenpapier | x | (x) | (x) | (x) | |||||
Mündliche Prüfungen | |||||||||
Mündliche Prüfungen | x | (x) | x | (x) | x | (x) | |||
Exkursionsleistung (in Form mündlicher Mitarbeit) |
x | ||||||||
Performance-Assessment | |||||||||
Präsentation/Referat | x | x | x | ||||||
Moderation | x | x | |||||||
Praktische Prüfungen/Übungen | x | x | x | ||||||
Projekt | x | x | x | ||||||
Portfolio | x | x | x | ||||||
Künstlerische Arbeiten | x | ||||||||
Mischformen | |||||||||
Seminarleistung | x | x | x | ||||||
Übungsleistung | x | x | x | ||||||
Praktikumsleistung | x | x | x | x | |||||
Übung | x | x | x | x |
(x) = Wird nur dann geprüft, wenn Methoden-, Sozial- oder Selbstkompetenzen zum Inhalt der Prüfung gehören, z. B. wenn in pädagogischen Fächern ein Kommunikationsmodell Gegenstand der Prüfung ist.
Die Tabelle dient dazu, eine zügige Grundorientierung bezüglich der Zuordnung von Prüfungsformen und Kompetenzen zu erhalten. Sie ist wie das Glossar nicht als fixes Regelwerk zu verstehen, sondern als Reflexionsinstrument. Im konkreten Fall sind Abweichungen möglich. Die letzte Entscheidung darüber liegt bei der Prüferin bzw. dem Prüfer. Aus Gründen der Übersichtlichkeit konnte die Vielfalt an Möglichkeiten, Prüfungen zu gestalten, nicht in allen Differenzierungen berücksichtigt werden. So hätten z. B. E-Prüfungen mit aufgenommen werden können. Sofern nur das Medium variiert, kann die Einordnung analog zur Klausur vorgenommen werden.
Der Zuordnung ist zu entnehmen, dass im kognitiven Bereich nicht nur Fachkompetenzen schriftlich und mündlich geprüft werden können, sondern auch Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen. In diesem Fall sind Regeln, Theorien und Modelle zu diesen Kompetenzbereichen theoretischer Gegenstand der Lehrveranstaltung und werden auf dieser theoretischen Ebene abgeprüft. (In der Tabelle sind diese Fälle mit „(x)“ gekennzeichnet). So ist es denkbar, dass in einem Schlüsselqualifikationsmodul „Präsentations- und Moderationstechniken“ Regeln für die Gestaltung einer gelungenen Präsentation per Klausur abgefragt werden oder für den Bereich der Selbstkompetenz Methoden des Zeitmanagements in einer mündlichen Prüfung erläutert werden sollen. Allerdings sind die Grenzen schriftlicher und mündlicher Prüfungsformen meistens dort erreicht, wo es um Fertigkeiten geht. Hier treten die verschiedenen Formen des Performance Assessment in den Vordergrund. Jedoch kann die Methodenkompetenz „Wissenschaftliches Arbeiten“ als Fertigkeit auch schriftlich geprüft werden, indem eine Hausarbeit, Bachelorarbeit etc. nicht nur nach inhaltlichen, sondern auch nach formalen Kriterien bewertet wird.
Des Weiteren ist zu beachten, dass Fertigkeiten meist mit kognitiven Fähigkeiten verknüpft sind. Um eine Doppelung der Kreuze und damit Unübersichtlichkeit zu vermeiden, wurden die Kreuze nur dort parallel zu den Fertigkeiten gesetzt, wo der kognitive Aspekt besonders wichtig erscheint. Die endgültige Entscheidung über den Schwerpunkt kann nur die Prüferin/der Prüfer selbst treffen (siehe hierzu auch Euler, 2011).
Eine zusätzliche Zuordnung zu den einzelnen Taxonomiestufen innerhalb der Dimension der kognitiven Fähigkeiten erfolgt in der Tabelle nicht, da die abgeprüfte Stufe nicht alleine von der Prüfungsform abhängig ist, sondern von der konkreten Aufgabenstellung. Wird z. B. in der Aufgabe gefordert, etwas aufzuzählen oder zu nennen, dann wird die unterste Taxonomiestufe „Wissen“ geprüft. Aufgabenformulierungen wie „erläutern Sie“ (Verstehen), „berechnen Sie“ (Anwenden), „analysieren Sie“ (Analyse), „beurteilen und begründen Sie“ (Evaluieren) oder „entwickeln Sie ein Konzept“ (Entwickeln) zielen dagegen auf höhere Taxonomiestufen.
3 Zusammenspiel von Lernziel, Lehrveranstaltung und Prüfung
Prüfungen werden nicht kontextlos gestaltet, sondern müssen immer im Zusammenhang mit der Lehrveranstaltung und den ihr zugrundeliegenden Kompetenzerwartungen (Lernzielen) betrachtet werden. Veranschaulicht wird dies im Konzept des Constructive Alignments (Biggs, 2003).
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Constructive Alignment hat nach Biggs zwei Ansatzpunkte (2003, S. 2-3): „Construct“ bezieht sich auf die Aktivitäten der Studierenden, welche Sinnzusammenhänge in Lernprozessen konstruieren. „Alignment“ bedeutet „Anpassung“ oder „Ausrichtung“ und verweist auf die Tätigkeiten der Lehrenden, nämlich Lehrveranstaltungen didaktisch so zu gestalten, dass sie die anvisierten Lernprozesse der Studierenden optimal unterstützen. Welche Kompetenzen dabei erworben werden sollen, wird durch die Lehr-Lernziele ausgedrückt. Des Weiteren meint „Alignment“ aber auch, dass die Lehrenden ihre Prüfungen auf die angestrebten Lernziele ausrichten. Wenn im Lernziel beispielsweise die Taxonomiestufe „Anwenden“ bei einem bestimmten Inhalt angestrebt wird, so muss auch die Prüfung auf dem Niveau dieser Stufe gestaltet sein, also Aufgabenformen beinhalten, die das „Anwenden“ des Inhalts erfordern (z. B.: Berechnen Sie …, Bilden Sie ein Beispiel …).
Zusammengefasst fordert Constructive Alignment, dass die Lernziele, die dazugehörige Gestaltung der Lehrveranstaltung (Selbst- und Präsenzstudium) und das Prüfen konsistent und stimmig aufeinander bezogen werden. Was geprüft werden soll (Kompetenzen, ausgedrückt in Lehr-Lernzielen), muss folglich auch gelehrt und gefördert werden, und zwar auf dem Niveau, das in der Prüfung tatsächlich abverlangt wird. Das Niveau der Prüfung wiederum wird durch das Niveau der Lehr-Lernziele festgesetzt. Nicht alles aber, was in der Lehre gefördert wird, muss zwingend Prüfungsgegenstand sein.
Drei Schritte zur Abstimmung von Lernzielen, Lernen und Prüfen (Burger, 2015):
- Lernziele operationalisiert auf dem gewünschten Anforderungsniveau formulieren (dabei nicht nur Fachkompetenzen, sondern auch überfachliche Kompetenzen in den Blick nehmen);
- Lernsituationen in den Lehrveranstaltungen und der Selbstlernzeit schaffen, die ein Lernen auf dem entsprechenden Anforderungsniveau ermöglichen (geeignete Methoden, (Haus)Aufgaben, Projektaufträge…);
- Prüfungsformen und konkrete Prüfungsaufgaben formulieren, die Kompetenzen auf dem gewünschten Anforderungsniveau verlangen.
4 Reflexionsfragen zur Beurteilung von Prüfungen
Reflexionsgesichtspunkte | Check | |
Stimmigkeit des Zusammenspiels von Lernziel/Lehrveranstaltung/Prüfung | Stehen Lehr-Lernziele, Lehrveranstaltung und Prüfung im Einklang? Sind sie stimmig aufeinander bezogen? |
|
Vielfalt/Ausgewogenheit der Prüfungen | Werden verschiedene Prüfungsformen eingesetzt oder überwiegt eine bestimmte Form? Wenn ja, warum? |
|
Fertigkeiten | Werden neben dem kognitiven Bereich auch Fertigkeiten gelehrt und geprüft? |
|
Überfachliche Kompetenzen | Werden überfachliche Kompetenzen gelehrt und geprüft? Welche Kompetenzbereiche kommen dabei zu kurz? |
|
Niveau der Aufgabenstellungen | Werden durch die Art der Aufgabenstellungen auch höhere Taxonomiestufen im kognitiven Bereich abgedeckt? |
|
Problemorientierung der Prüfungen | Werden in den Prüfungen authentische, anspruchsvolle und relevante Problemstellungen von den Studierenden bearbeitet? |
|
Raum für Reflexion | Fordern die Prüfungen eine kritische Reflexion von bestehenden Theorien und Praktiken ein? Wird selbständiges, verantwortungsvolles Denken und Handeln in fachlichen Kontexten gefördert und geprüft? |
5 Literaturverzeichnis
Anderson, L. W., Krathwohl, D. R., Airasian P. W., Cruikshank, K. A., Mayer, R. E., Pintrich, P. R., Raths, J. & Wittrock, M. C. (2001). A Taxonomy for Learning, Teaching, and Assessing. A Revision of Blooms Taxonomy of Educational Objectives. New York: Longman.
Arbeitskreis Deutscher Qualifikationsrahmen (2011). Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen. Abrufbarunter: http://www.deutscherqualifikationsrahmen.de/. [28.04.2015].
Biggs, J. (2003). Aligning Teaching and Assessment to Curriculum Objectives. Abrufbar unter https://www.heacademy.ac.uk/sites/default/files/biggs-aligning-teaching-and-assessment.pdf [21.04.2015].
Bloom, B. S. (1976). Taxonomie von Lernzielen im kognitiven Bereich (5. Aufl.). Weinheim: Beltz.
Burger, B. (2015). Kompetenzorientiert prüfen. PowerPoint-Präsentation vom 09.06.2015 am Fortbildungszentrum Hochschullehre (FBZHL). Fürth.
Cursio, M. & Jahn, D. (2014). Leitfaden zur Formulierung kompetenzorientierter Lernziele auf Modulebene. Abrufbar unter: http://www.blog.fbzhl.de/wp-content/uploads/2014/11/Leitfaeden_
FBZHL_1_2013_Lernziele.pdf. [20.03.2015].
Dörner, D. (1987). Problemlösen als Informationsverarbeitung. Stuttgart: Kohlhammer.
Euler, D. (2011). Kompetenzorientiert prüfen – eine hilfreiche Vision? In: E. Severing & R. Weiß, (Hrsg.): Prüfungen und Zertifizierungen in der beruflichen Bildung (S. 55-66). Bielefeld: Bertelsmann Verlag.
Euler, D. & Hahn, A. (2014). Wirtschaftsdidaktik (3. Aufl.). Bern: Haupt.
Kultusministerkonferenz [KMK] (2005). Qualifikationsrahmen für Deutsche Hochschulabschlüsse. Abrufbar unter http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2005/2005_04_21-Qualifikationsrahmen-HS-Abschluesse.pdf. [18.04.2015].
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